Nähprojekt in Kamerun | Kooperation mit Brot für die Welt


Seit vielen Jahren unterstützt die Pfarrgemeinde Johanneskirche das Projekt "Der solidarische Schnitt"von Brot für die Welt.

Jahresbericht 2018

Mit 1. Januar 2018 haben 7 neue Frauen mit der Ausbildung zur Schneiderin und Näherin begonnen. Die Ausbildung dauert von Januar 2018 bis Ende Juni 2019. Im ersten Jahr lernten die Frauen die Grundfertigkeiten des Nähens und Schneidern und können bereits eigene kleine Nähprojekte umsetzen. Das verbleibende halbe Jahr wird verstärkt dazu genutzt, die Frauen auf ihre berufliche Selbstständigkeit vorzubereiten. Business-Pläne werden entwickelt und gemeinsam besprochen, damit der Schritt in die Selbstständigkeit auch klappt. Einige der jungen Frauen, die an dem aktuellen Ausbildungszyklus teilnehmen, kommen aus einem schwierigen sozialen Umfeld. Die Ausbildungsleiterin Victorine Ngo Tam trifft sich einmal wöchentlich mit den Eltern dieser Frauen, um Schwierigkeiten anzupacken und gemeinsam zu meistern.

Die Ausbildung fand 2018 wie geplant an 5 Tagen in der Woche (30 Stunden) statt. Die auszubildenden Frauen erhielten umgerechnet rund 38 Euro an Taschengeld im Monat, um sich die Ausbildung „leisten“ zu können. Das Taschengeld wurde an die Anwesenheit der Frauen geknüpft und am Ende jedes Monats ausgezahlt.

Dem Schreiben legen wir einen Bericht von Julienne Ngo Bikoi bei, die gerade dabei ist die Ausbildung zu absolvieren. Téclaire Ngo Tam, die im Dezember 2018 das Projekt besucht hat, hat mit ihr gesprochen und das Gespräch ins Deutsche übersetzt.

An dieser Stelle möchten wir uns für die treue und wertvolle Unterstützung durch die Pfarrgemeinde Klagenfurt Johanneskirche sehr herzlich bedanken!

Victorine Ngo Tam, Téclaire Ngo Tam und Aleksandra Kolodziejczyk



Story Julienne Ngo Bikoi


Ich heiße Julienne Ngo Bikoi.
Ich bin 18 Jahre alt.
Ich erinnere mich an dem Tag, an dem meine Tante, ein Mitglied der Gemeinde La Grâce mich über die Ausbildung bei der „Coupe Solidaire“ informierte. Ich hatte leider die Schule verlassen müssen als mein Vater im Jahr 2016 starb. Meine Mutter hatte Schwierigkeiten, mich und meine fünf Geschwister finanziell auszuhalten. Mein Onkel hat mich zu ihm aufgenommen. So bin ich nach Duala gekommen. Meine Mutter und meine Geschwister sind in Yaunde geblieben.  Wir sehen uns sehr selten, weil ich oft kein Geld für den Transport zwischen Duala und Yaunde habe.