Nach dem Brand in der Johanneskirche...

 

Die Instandsetzungs- und Reinigungsarbeiten unter Federführung von Ing. Georg Scheidenberger sind bis auf die Reinigung der Orgel weitgehend zu Ende.

Die Johanneskirche ist daher seit 17.12. untertags wieder geöffnet.

 

Rückblick

Am 15.9. vormittags wurde ein Brand in der Johanneskirche entdeckt.
Der Brandstifter wurde gefasst.
Das vermisste Altarkreuz wurde unbeschädigt aufgefunden.

Berichte in den Medien

- Kronenzeitung | 15.9.2018

- ORF Kärnten | 16.9.2018

- Kronenzeitung | 16.9.2018

- ORF Kärnten | 21.9.2018

- Kleine Zeitung | 30.9.2018

- ORF Kärnten | 30.1.2019

- Kleine Zeitung | 31.1.2019

Der gesamte Kirchenraum wurde im November und Dezember umfassend gereinigt.
Die Orgel muss noch zerlegt und vom Ruß gereinigt werden. Dies wird erst Anfang 2019 geschehen. Eine kleine Ersatzorgel wird aber zur Verfügung stehen.

Nach dem Stand der Dinge wird die Versicherung der Gemeinde zur Gänze für den entstandenen Schaden aufkommen.

Hier einige Bilder von der Reinigung...

Fotos: Rainer Gottas



SELBSTVERSTÄNDLICH?


Gedanken von Pfarrer Lutz Lehmann:

SELBSTVERSTÄNDLICH steht da unsere Johanneskirche am Lendhafen.
SELBSTVERSTÄNDLICH bietet sie nicht nur Raum
für Gottesdienste, Taufen, Trauungen und Konzerte,
sondern steht, weil wir uns als OFFENE KIRCHE verstehen, auch für alle jene offen,
die einen Ort zur Einkehr, zum Nachdenken im Alltagsstress, zum Beten suchen.

In den letzten Tagen haben wir gemerkt, dass das alles nicht SELBSTVERSTÄNDLICH ist.
Wir hätten die Johanneskirche verlieren können,
weil jemand die Offenheit der Kirche missbraucht hat.

Der Schaden ist erheblich, aber begrenzt –
weil da Menschen waren, die das Schlimmste verhütet haben:
die, die den Brand gemeldet haben, und die Feuerwehr.
Die werden jetzt wahrscheinlich sagen: „Das ist doch SELBSTVERSTÄNDLICH“.
Aber das ist es nicht.

Es gibt genügend Menschen, die wegschauen und genügend Gegenden auf der Welt,
wo keine Feuerwehr so rasch zur Stelle ist, wenn überhaupt.
Es ist auch nicht SELBSTVERSTÄNDLICH, dass sich schon einige
aus unserer Gemeinde gemeldet haben, um ihre Hilfe anzubieten
und dass die Christuskirche in Welzenegg ihre Tore für uns geöffnet hat
und wir die nächsten Gottesdienste dort gemeinsam feiern können.
Noch weniger SELBSTVERSTÄNDLICH ist, dass sich so viele gemeldet haben,
um zu fragen, wie sie helfen können. Nicht nur Menschen aus unserer Gemeinde -
auch die bosnisch-muslimische Gemeinde hat uns ihre Hilfe und Unterstützung zugesichert.

Noch ist nicht klar, wie lange Reparatur und Reinigung der Johanneskirche dauern, wann sie wieder offen stehen wird und wie man jetzt und dann am besten dabei mitwirken kann.
Selbst Hand anlegen oder notwendige Spezialisten mit Spenden finanzieren?
Einen Sonntags-Shuttle-Dienst zur Christuskirche organisieren?
In Zukunft die eine oder andere Stunde unter der Woche
in der OFFENEN KIRCHE präsent sein – nicht nur, um auf sie aufzupassen,
sondern um hereinkommende Menschen willkommen zu heißen?

Vielleicht bringt uns die Feststellung,
dass die Johanneskirche nicht SELBSTVERSTÄNDLICH da ist, zu der Erkenntnis,
dass unsere kirchliche Gemeinschaft als solche nicht SELBSTVERSTÄNDLICH ist,
sondern dass sie davon lebt, dass Menschen über das SELBSTVERSTÄNDLICHE hinausgehen
und sich auf verschiedenste Art für sie einsetzen –
getragen von der Freude über den Gott, der alle Menschen liebt.
SELBSTVERSTÄNDLICH? Ganz gewiss nicht! Sondern Anlass zu Dankbarkeit und Mut.