Coupe Solidaire - Der solidarische Schnitt

Abschlussbericht eines nachhaltigen Entwicklungsprojekts der Gemeinde Johanneskirche mit Brot für die Welt

2008 haben wir in der Johanneskirche vom Plan erfahren, in Douala - Kamerun ein Nähprojekt zu starten: eine Ausbildungs-Werkstatt, in der alleinstehende Frauen lernen und sich dann als Näherinnen selbständig machen könnten.

Seitdem hat unsere Gemeinde das Projekt "Coupe Solidaire - Der solidarische Schnitt" kontinuierlich unterstützt. Immer wieder bekamen wir Berichte und Beispiele vom Fortschritt des Projektes. Vielen von Ihnen werden die Corona-Masken in Erinnerung sein, die uns als Geschenk aus Kamerun erreichten.

Nun ist das Projekt zu einem guten, nachhaltigen Abschluss gekommen.
Hier der Bericht aus Kamerun:

 

Abschlussbericht 2022

Coupe Solidaire - Der solidarische Schnitt

Es ist soweit – die Nähwerkstatt sowie die nachhaltige
Wasserversorgung durch den Brunnen in Douala –
Kamerun ist fertig und stellt nach Projektabschluss
eine nachhaltige Hilfe vor Ort dar.

Durch Investition des Brunnens (1500 Euro für das
Bohren des Brunnens sowie 1590,5 Euro für den
Wasserturm inklusive Leitungen) kann eine
Wasserversorgung sichergestellt werden und das Atelier Coupe
Solidaire bietet den Frauen vom Coupe de Solidaire
offene Arbeitsplätze für Kreatives.

Der Brunnen wurde mit finanzieller Unterstützung der
Kirchengemeinde Johanneskirche Klagenfurt ausfinanziert.
Das ist eine Tatsache, die alle Erwartungen übertroffen hat.

Die Freude ist groß in der ganzen Gegend, wo seit mehr als
4 Jahren kein Tropfen Wasser aus einem Wasserhahn
geflossen ist. Für die Verwaltung des Brunnens ist die
unmittelbare Nachbarin zuständig, eine in der Gegend
angesehene ältere Dame. Als Anerkennung für die Arbeit,
die sie leisten wird, wurde ihr alter Zaun von der Coupe
Solidaire während der Brunnenarbeiten nachhaltig gebaut.

Langfristig besteht die Möglichkeit, Leitungen zu erweitern,
um das Wasser den Menschen näher zu bringen. Zuvor
muss die Wassermenge, die regelmäßig hochkommt
beobachtet werden. Das Gute ist, je mehr Wasser aus dem
Brunnen kommt, desto besser ist die Wasserqualität.

Für die öffentliche Nutzung wurde ein Außenwasserhahn
so weit gebaut, dass der Zugang zum Wasser
uneingeschränkt möglich ist. Frauen haben noch kein
Projekt mit sofortigem Nutzen aus dem Brunnen gestartet,
aber diese Möglichkeit ist jetzt nachhaltig.

Als die letzte Ausbildungsrunde zu Ende ging,
verwandelte Coupe Solidaire die ehemalige
Ausbildungswerkstatt umgehend in eine
Betriebswerkstatt, einen offenen Arbeitsplatz,
der von den im Rahmen des Projekts
ausgebildeten Frauen, aber auch von anderen
genutzt wird. Dank der über die Jahre
erweiterten professionellen Ausstattung war
die neue Werkstatt schnell einsatzbereit für
ihre Nutzerinnen.

Da die Werkstatt umgezogen war, bestand die erste
gemeinsame Aufgabe darin, den neuen Standort
vorzubereiten. Die Arbeit wurde von den Frauen mit Hilfe
von Handwerkern durchgeführt.

Jetzt ist die Werkstatt startklar. Diese verfügt
über fünf Arbeitsplätze. Fünf Frauen können
also gleichzeitig darin arbeiten. Bei schönem
Wetter lassen sich auch mobile Arbeitsplätze
schnell im Freien aufbauen, da viele kleine
Nähmaschinen zur Verfügung stehen.

Es wurde beschlossen, die Werkstatt „Atelier
Coupe Solidaire“ zu nennen. Ein Schild wurde
entwickelt. Es war eine Freude, die
Evangelische Pfarrgemeinde Klagenfurt-
Johanneskirche mit Coupe Solidaire auf dem
Schild nachhaltig zu vereinen.

Nun läuft die Werkstatt auf Hochtouren und
die ersten Großaufträge gehen ein. Die
Grundidee ist, dass die Frauen alleine an ihren
individuellen Nähprojekten und Aufträgen
oder gemeinsam an einem Projekt arbeiten
können.

Die Nutzerinnen zahlen je nach Intensität der
Nutzung der Werkstatt einen Beitrag für die
Betriebskosten.

Wir sind von der Tragfähigkeit dieses
Geschäftsmodells überzeugt und prüfen eine
langfristige Weiterentwicklung. Da der
Workshop ohne Kredit starten konnte, blicken
wir hoffnungsvoll in die Zukunft.

Hier die Ausführung eines aktuellen Auftrags.
Uniformen einer Frauenorganisation. Einfach
nur noch die Ärmel zunähen und fertig!

„Liebe Evangelische Pfarrgemeinde Johanneskirche
Klagenfurt, wir Frauen der Coupe Solidaire in
Kamerun, konnten dank Eures Engagements ein
solides Fundament legen, auf dem wir weiter
aufbauen werden. In all diesen gemeinsamen Jahren
und noch heute haben wir versucht, der Liebe, die Ihr
uns gezeigt habt, Gesichter zu geben, Eure Gesichter.
Ich glaube nicht, dass es uns ganz gelungen ist. Aber
irgendwann kann ein Gesicht vergessen werden,
während die Liebe, die Ihr in unser Leben eingraviert
habt, darin bleiben wird. Die inspirieren uns, dasselbe
zu tun. Im Namen aller Mädchen und Frauen sage ich
Danke. Gott segne Euch.“

Victorine (Duala- Kamerun 09.02.2023)

Die Übersetzung und Berichte wurden verfasst von:
Téclaire Ngo Tam

Wir sagen DANKE
für die liebesvolle Unterstützung beim Brunnenbau!

Victorine Ngo Tam, Téclaire Ngo Tam
und Karin Reichart (Brot für die Welt)

Den Abschlussbericht als PDF zum Ausdrucken
finden Sie HIER